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24.01.2023

Kiwi-Allergie: Immer mehr sind betroffen

Kaum das zweite Stück Kiwi gesessen, beginnt der Mund zu jucken und die Zunge fühlt sich pelzig an. Typische Anzeichen einer Kreuzreaktion, die vor allem bei Erwachsenen vorkommt. Bei Kindern tritt jedoch eher eine primäre Allergie auf Kiwis auf, wie Prof. Dr. Barbara Ballmer-Weber, Allergologin und wissenschaftliche Beirätin von aha! Allergiezentrum Schweiz im Interview mit MeinAllergiePortal erklärt.

Vor ein paar Jahren war die Kiwi-Allergie beinahe unbekannt. Heute aber gibt es immer mehr Menschen, die Kiwis nicht vertragen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sind betroffen. Allerdings entstehen beide Allergien auf unterschiedliche Weise, wird Prof. Dr. Barbara Ballmer-Weber auf MeinAllergiePortal zitiert.

Die Crux mit den Pollen

Erwachsene reagieren vor allem aufgrund einer so genannten Kreuzreaktion auf Kiwis allergisch. Das heisst: Sie haben eigentlich eine Pollenallergie. Weil aber die Allergene der Pollen ähnliche Strukturen aufweisen wie jene bestimmter Nahrungsmittel – zum Beispiel Kiwis –, reagiert der Körper auch auf die Frucht. Die eher leichten Beschwerden beschränken sich meist auf ein Jucken oder Kratzen im Mund- und Rachenbereich. Sehr selten kann es zu schweren Symptomen kommen.

Schwere Allergieformen

Bei der Kiwi gibt es aber gemäss Prof. Dr. Barbara Ballmer-Weber auch Allergien, die nicht aufgrund einer Pollenallergie entstanden sind. Diese Form der Kiwi-Allergie sieht man häufiger bei den Kindern und die Reaktion kann sich etwa an der Haut mit Nesselfieber oder Schwellungen zeigen – oder sogar mit Atemnot. Auch eine Anaphylaxie ist möglich.

Viele Betroffene?

Gemäss der bisher grössten durchgeführten Studie über Nahrungsmittelallergien sind zirka 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung auf Kiwis sensibilisiert. Aus allergologischer Sicht ein hoher Wert, so Ballmer-Weber. Wie häufig sich aus der Sensibilisierung tatsächlich eine Allergie entwickelt, wisse man nicht.

Verschiedene Kiwi-Sorten – andere Allergene

Weltweit gibt zahlreiche Kiwi-Sorten; zwei davon werden in der Schweiz am häufigsten gegessen: die grüne und die goldene Kiwifrucht. Laut Allergologin Ballmer-Weber komme das Hauptallergen vor allem in der grünen Kiwifrucht hochdosiert vor und weniger in der goldenen. Darum sei diese für gewisse Betroffene besser verträglich.

Quelle: S.Jossé / B. Ballmer-Weber auf mein-allergie-portal.com

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