04.07.2013

Späte Vegetationsentwicklung im Juni

Die kühlen Temperaturen im Vormonat Mai verzögerten die Vegetationsentwicklung, so dass sich die Pflanzen im Juni mehrheitlich spät bis sehr spät entwickelten.

Während die Margeriten im Mittelland im Mai zu einem normalen bis späten Zeitpunkt blühten, ging im Juni ihre Blüte in Höhenlagen oberhalb von 900 m weiter. Dabei wurde eine Verspätung von 6 bis 24 Tage auf das Mittel 1981-2010 beobachtet, was als normal bis sehr spät eingeordnet werden kann. Nur die Jurahöhen, Davos und St. Moritz meldeten eine normale Blütezeit mit 2 bis 10 Tagen Vorsprung auf das Mittel. Der Schwarze Holunder blühte ungefähr ab dem 10. Juni im Mittelland ebenfalls spät bis sehr spät mit einer Abweichung von 3 bis 14 Tagen auf das Mittel. Die ersten Meldungen zu blühenden Sommerlinden ab dem 15. Juni weisen auf einen normalen Blühzeitpunkt hin. Viele Meldungen sind jedoch noch ausstehend, so dass bei diesen ebenfalls mit einem Rückstand auf die mittlere Vegetationsentwicklung gerechnet werden muss. In St. Moritz trieben die Lärchen ihre Nadeln am 3. Juni mit 13 Tagen Verspätung auf das Mittel aus. Auch die Blüte der Kirsch- und Apfelbäume in Lagen oberhalb von 1000 m war 10 bis 24 Tage verspätet.

Ab dem 3. Juni nutzten die Bauern die ersten sonnigen Tagen für die Heuernte. Diese konnte in den tieferen Lagen erst mit einer Verspätung von 10 bis 26 Tage eingebracht werden. In den höher gelegenen Gebieten betrug die Verspätung nur noch 3 bis 9 Tage. Oberhalb von 1000 m im Jura und in den Alpen konnte ab dem 11. Juni sogar zu einem normalen Zeitpunkt das Heu geerntet werden.

Nachdem im Mai die Gräserpollensaison nur zögerlich begann, führte das häufig sonnige Wetter vom 2. bis 22. Juni meist zu starkem bis sehr starkem Gräserpollenflug in der ganzen Schweiz bis in Höhenlagen von 1000 m. In den Alpen begann die Blüte der Grünerlen. Ihre Pollen können mit dem Wind teilweise bis ins Mitteland oder ins Südtessin getragen werden. Während dem 16. bis 20. Juni wurden im gesamten Mittelland mässige bis starke Grünerlenpollenbelastungen gemessen, ein Ereignis, welches das letzte Mal im Jahr 2009 auftrat.
 

Das monatliche Klimabulletin der MeteoSchweiz

Weitere Neuigkeiten